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stockreport-Blog
10 Einschätzungen für 2010 und danach - Wirtschaft, Aktien, Zinsen, Gold, Energie, Immobilien
Autor: Daniel Schaad - stockreport.de
Datum: 26.02.2010
Kategorie: Börse
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Da ich im stockreport sonst meistens nur aussichtsreiche Einzeltitel vorstelle, möchte ich die Zeit jetzt mal nutzen um meine Gedanken hinsichtlich des Gesamtmarkts und der Wirtschaft mit Ihnen zu teilen. Nachfolgend 10 Einschätzungen für das Jahr 2010.

1. Der deflationäre Druck wächst weiter, wird sich aber in einer Inflation auflösen
Für Gold-Investoren kann das überraschend kommen, aber ich glaube, die USA und die Weltwirtschaft wird in 2010 wahrscheinlich in eine anhaltende Deflation tauchen. Die Banken sind noch nicht bereit für die Kreditvergabe und die Ausweitung der monetären Basis kann nicht mit dem massiven Rückgang an den Kreditmärkten schritt halten. Die FED und Regierung werden alle Register ziehen, um die deflationäre Bedrohung zu bekämpfen. Durch die neuen Konjunkturprogramme, Steuernachlässe und den Darlehen der Regierung wächst der Druck auf die Banken bei der Kreditvergabe und die Gelddruckmaschinen arbeiten im Dauerbetrieb. Letztendlich wird das neu geschaffene Geld seinen Weg in das System finden, die Deflation wird dadurch sinken und sich in einem gigantischen Inflationsdruck auflösen. Das kann leicht außer Kontrolle geraten und zu einer Hyperinflation in 2011-2012 führen, egal wie selbstbewusst Ben Bernanke von seinen Fähigkeiten spricht. Wenn das Geld einmal angelegt wird und zurück in die Wirtschaft fließt, wird es durch den Geldkreislauf der Notenbanken vermehrt und kann nur sehr schwer vom Markt aufgesogen werden. Ich teile also auch die weit verbreite Meinung einer Inflation, jedoch denke ich nicht das sie bereits 2010 eintritt.

2. Kursspanne am Aktienmarkt
Das Plunge Protection Team wird auch im Jahr 2010 weiterhin die Börse stützen, obwohl sich das Wachstum deutlich verlangsamen wird. Da Aktien vor allem am Kassamarkt gehandelt werden, wird der deflationäre Druck am Kreditmarkt nur geringe Auswirkungen auf den Aktienmarkt haben. Der Markt ist reif für eine Korrektur und es kann zu kurzen schlagartigen Bewegungen kommen da die Investoren das Vertrauen verlieren, aber ich denke, zum Jahresende wird der Markt kaum verändert notieren (+ / - 5%). Durch Liquiditätshilfen der Regierung und der Notenbanken wird der Markt künstlich am Leben gehalten, ohne deren Einmischung würde der Markt derzeit sehr viel niedriger notieren und wir würden in 2010 neue Tiefstände sehen.

3. Der Leitzins bleibt nahezu bei 0
Während viele im Jahr 2010 einen Anstieg erwarten, glaube ich, dass die Fed dazu gezwungen ist die Zinsen durch den Deflationsdruck niedrig zu halten. Jede Erhöhung würde Chaos an den Märkten auslösen und genau das ist die größte Angst der Notenbanken. Ich erwarte frühestens Ende 2010 eine leichte Anhebung. Höhere Zinssätze und eine Kursänderung der US-Notenbank sind erst möglich, wenn es zu einer Inflation kommt. Für 2010 hat die US-Regierung ein Defizit von 1.555 Mrd. US$ geplant. Die Verschuldung steigt damit auf rund 13.500 Mrd. US$. Man erwartet Einnahmen von 2.165 Mrd. US$ und plant Ausgaben von 3.720 Mrd. US$. (Quelle: http://fms.treas.gov/mts/mts0110.pdf) Die US-Regierung gibt also 71 % mehr Geld aus, also sie einnimmt. Erschreckend ist, dass rund 20% des Steueraufkommens nur für Zinszahlungen verwendet werden! Um das ganze System noch nicht so bald an die Wand zu fahren, müssen schon sehr bald die Steuern erhöht werden, man wird versuchen den US-Dollar zu stärken, damit andere Staaten US-Anleihen kaufen, und man wird mit allen Mitteln versuchen von den tatsächlichen Problemen abzulenken (z.B. durch Kriege)

4. Gold und Silber erreichen neue Hochs
Während einige davon sprechen Gold habe seinen Höhepunkt bereits erreicht, kann ich diese Meinung nicht teilen. Gold und auch Silber sind in keinster Weiße an irgendeinem Höchststand angekommen, ein Goldpreis von 1.300 bis 1.500 USD pro Unze ist in 2010 realistisch. Silber sollte Gold outperformen und einen Preis von rund 24 USD pro Unze erreichen können, das Silber/Gold-Ratio sollte sich bei 55 einpendeln. Gold kann sich sowohl in einer Inflation als auch in einer Deflation positiv entwickeln. Deflation wird in 2010 ein großes Thema sein, wirkt sich aber größtenteils auf kredit-basierte Märkte wie z.B. Immobilien aus. In 2010 erwarte ich weitere Goldkäufe von Notenbanken, sowie bedeutende Käufe aus China und anderen Ländern, die dabei sind sich vom Dollar zu verabschieden. Gold- und Silberpreismanipulation wird in 2010 ein Thema sein und sollten einige Investoren die Lieferung ihrer verbrieften Gold und Silberrechte ausüben, wird sich der Druck auf die Shorts und die COMEX deutlich erhöhen. Es könnte zu einer Regeländerung am Terminmarkt und einer Umstrukturierung kommen. Generell gilt: Juniorexplorer aus dem Gold und Silbersektor bieten höhere Chancen als Produzenten, beinhalten jedoch auch ein höheres Risiko. Juniorexplorer mit einer bereits definierten Ressource nach NI 43-101 und einem erfahrenen Management stehen ganz oben auf der Watchlist.

5. Höhere Energiepreise
Mit einem erstarken der Wirtschaft und einer stärkeren Nachfrage aus China und Indien sowie rückläufigen Lieferungen sollten die Energiepreise im Jahr 2010 steigen. Öl wird die meiste Zeit des Jahres zwischen 75 und 100$ pro Barrel notieren. Erdgas sollte von den überverkauften Tiefs aus noch stärker steigen können. Unternehmen aus der Solarbranche und den erneuerbaren Energien, könnten sich in der ersten Jahreshälfte erholen. Auch Juniorexplorer aus dem Lithium und Seltene Erden Bereich könnten zu den Top-Performern gehören. Hier habe ich drei Unternehmen auf meiner Watchlist, die aufgrund ihrer sehr geringen Börsenbewertung als sehr spekulativ gelten. Vorstellung demnächst!

6. Immobilienpreise
Die Immobilenpreise dürften in 2010 nahezu gleich bleiben oder leicht zurückgehen, denn der Immobilenmarkt ist sehr stark abhängig von der schnellen Kreditvergabe Es gibt ein Überangebot an Wohnungen und die hohe Rate der Zwangsversteigerungen wird sich wahrscheinlich fortsetzen. Ich glaube man kann in 5 bis 10 Jahren sehr gute Schnäppchen auf dem Immobilenmarkt machen, ein Boden ist derzeit noch nicht erreicht.

7. Arbeitslosigkeit (USA) wird hoch bleiben
Die amtlich gemeldeten Arbeitslosenzahlen (U-3) sollte bei rund 10% verharren, könnte aber landesweit auf 12% ansteigen. Die wirkliche Arbeitslosenzahl welche auch die geringfügig Beschäftigten mit erfasst liegt bei knapp 20%. Jede Beschäftigungsmaßnahme von der Regierung ist eigentlich nur ein Transfer von Vermögen und nicht mit nachhaltigem Wachstum vergleichbar.

8. US Dollar mit Rally, aber Tiefstände zum Ende des Jahres
Mit einem Leitzins nahe 0 erwarte ich für 2010 eine Schwäche des Greenbacks. Die US-Notenbank verdoppelte die Geldmenge in den letzten Jahren, die Defizite sind auf Rekordniveau und asiatische Länder haben bereits begonnen sich vom US-Dollar zu verabschieden. Es gab bereits Vorschläge von arabischen Ländern, China, Russland, Japan und Frankreich die Öl-Geschäfte nicht mehr in US-Dollar abzuwickeln. Wenn der Dollar seine Stellung als weltweite "Reservewährung" verliert dann geht es hier steil bergab! Die aktuelle Gegenbewegung könnte noch etwas andauern aber gegen Jahresende könnten wir neue Tiefstände sehen.

9. Preise in der Landwirtschaft steigen deutlich
Eine schlechte Ernte, Wassermangel bei den wichtigsten landwirtschaftlichen Flächen und eine explodierende Nachfrage von einer wachsenden Mittelschicht in China und Indien werden die Preise für Lebensmittel und anderen landwirtschaftlichen Rohstoffen in 2010 und darüber hinaus steigen lassen. Für Unternehmen die in Qualitätsdünger investieren, sollte sich das in den nächsten Jahren auszahlen. Hier werden einige Juniorexplorer aus dem Kalisalz-Bereich (Potash) interessant.

10. Mehr Bankenprobleme und politische Spannungen
Die Anzahl der Banken sollte in 2010 schrumpfen, Großbanken könnten kleinere Regional- und Spezialbanken zu günstigen Preisen übernehmen. Die Spannungen im Nahen Osten und zwischen den USA und China / Russland werden sich erhöhen. Der Glaube an das politische System wird auch weiterhin schwinden was zu einer Umstrukturierung der Gesellschaft im Rahmen eines besseren Systems oder gar einer neuen starken Partei führen könnte. Die Menschen müssen aufwachen, und sich gegen die wachsende staatliche Einmischung, die Arroganz der Behörden und die ausbeuterischen Banken wehren, denn es gibt nahezu niemanden dem nicht in die Brieftasche gegriffen wurde. Sparsamkeit, lokale Einkaufsmöglichkeiten die Organisation und die Gemeinschaft werden die Menschen enger zusammenrücken.

Fazit und Zukunftsausblick:
Selbst wenn das Finanzsystem und unser bekanntes Wirtschaftssystem zusammenbrechen dreht sich die Erde weiter und es gibt einen nächsten Morgen, und sogar die Sonne wird wieder aufgehen. Es wird auch weiterhin Arbeit geben. Für mich ist es wichtig, dass Sie immer wissen, dass Sie keine Angst wegen der kommenden Situation haben müssen. Das war alles schon mal da, und das Leben wird trotzdem weitergehen. Nach dieser Phase, steht uns wieder ein „Goldenes Zeitalter“ bevor, das uns wieder ein paar Jahrzehnte Wirtschaftsaufschwung und höheren Lebensstandard bringen wird. Die Menschen müssen aufwachen, und sich gegen die wachsende staatliche Einmischung, die Arroganz der Behörden und die ausbeuterischen Banken wehren.

Während im Moment viele aufgrund des aktuellen politischen und wirtschaftlichen Klimas ängstlich sind, bleibe ich optimistisch, dass die derzeitige Krise eine notwendige Reinigung des Systems ist und den Aufbau einer besseren Gesellschaft ermöglicht. Der Übergang wird sicherlich schwierig werden, da Arbeitsplätze knapp werden, die Preise steigen und Kriminalität und Unruhen wachsen. Der gesunde Menschenverstand weiß allerdings Wege um sich und Ihre Familie zu schützen. Neben der Diversifizierung aus dem Dollar, sollte man nicht alles Geld in die Bank tragen, Sie sollten Edelmetalle direkt besitzen und im äußersten Fall auch Obst und Gemüse selbst anbauen, Lebensmittel und Vorräte in ausreichenden Mengen lagern und auch andere dazu ermutigen die Gemeinschaft mehr zu unterstützen. Das bestehende System könnte unter seiner eigenen Korruption zusammenbrechen, für den einzelnen wird es enorme Möglichkeiten geben zu profitieren, für die Gemeinschaft noch viel mehr. Je besser wir alle vorbereitet sind, desto leichter wird es den Übergangssturm zu überstehen und desto stärker werden wir alle aus dieser Phase hervorgehen.
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